Little Surprise

Golden Retriever

Geschichte unserer Golden Retriever

 

Es gibt mittlerweile mehrere Erklärungen über den Ursprung der Retriever. Die Vorfahren unserer heutigen Retrieverrassen und das gilt als sicher, haben ihren Ursprung in Neufundland.

Durch den regen Fischhandel zwischen England und Neufundland vor über 200 Jahren hatten englische Seeleute bei ihren Aufenthalten in Neufundland die dortigen Hunderassen kennengelernt und sie bei der Arbeit beobachtet. Selbst bei rauhem Wetter apportierten dort Hunde, die lange Zeit als die kleinere Rasse der Neufundländer (St. John' s Dog) bezeichnet wurde, die Schiffstaue aus dem Wasser und brachten sie zu den Festmachern an Land oder sie apportierten aus den Netzen springende Fische. Fischer aus den Siedlungen entlang der Küste jagten auf Federwild und verwendeten dazu einen Hund mit guten jagdlichen Eigenschaften - den St. John's Dog. Er hatte eine vorzügliche Nase; sein Wesen war sehr ausgeglichen und gutartig. Zudem erwies er sich als ausgezeichneter und ausdauernder Schwimmer.

 

Von der Arbeit dieser wasserfreudigen und wetterfesten Hunde begeistert, brachten Engländer mehrere Hunde mit nach England. Wegen ihrer guten jagdlichen Eigenschaften gerieten auch einige dieser Hunde in den Besitz des britischen Landadels. Aus Kreuzungen dieser heute ausgestorbenen "Kleinen Neufundländer" oder "St. John's Dogs" mit englischen Jagdhunden, z.B. dem roten Irischen Setter, entstanden "Wavy-Coated Retriever" mit unterschiedlicher Farbe. Der St. John's Dog wurde so zur Zuchtbasis aller auf der britischen Insel entwickelten Retrieverrassen.

 

Der Retriever selbst hat seine Wurzeln in Schottland. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts züchtete der jagdbegeisterte Adlige Sir Dudley Coutts Marjoribanks, der 1. Lord Tweedmouth, auf seinem Landsitz "Guisachan House" in der Grafschaft Inverness-Shire die ersten Golden Retriever. Seinen sorgfältig geführten Zuchtbüchern und den späteren intensiven Forschungen von Mrs. Elma Stonex in den 50er- und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts ist zu entnehmen, dass die Stammhunde ein Wavy Coated Retriever - Rüde (heute eher als "Flat Coated Retriever" bekannt) von gelber Farbe ("fehlfarbener Flat") mit welligem Fell namens "NOUS" und "BELLE", die Tweed-Water helle leberfarbige Spanielhündin aus Ladykirk am Tweed, waren.

 

Die Tweed Water Spaniels sind längst ausgestorben und waren schon zur damaligen Zeit nicht weit verbreitet. Ihr Aussehen war retrieverähnlich, jedoch waren sie kleiner, mit einem welligen, leberfarbigen und wasserabweisenden Fell. Sie waren wasserbegeisterte und äußerst ausdauernde Apportierhunde.

 

Im ersten Golden Retriever - Wurf befanden sich vier gelbe Welpen: der Rüde "Crocus" und die Hündinnen "Cowslip", "Primrose" und "Ada". Der Rüde und eine Hündin wurden an Freunde oder Verwandte zur Zucht weitergegeben. "Cowslip" und "Primrose" behielt der Lord und züchtete zwischen 1868 und 1890 in sorgfältigst und gut dokumentierter  Linienzucht weiter. Er kreuzte zwei schwarze Retriever, einen weiteren Tweed-Water Spaniel, einen roten Irischen Setter sowie einen sandfarbenen Bluthund ein und schuf so den Grundstein für eine neue Rasse: den Golden Retriever.

 

Ziel der damaligen Zucht war ein brauchbarer Jagdhund für die Arbeit nach dem Schuss. Die Züchter waren stets bemüht, die Leistungsfähigkeit und Jagdeignung zu verbessern.

 

1913 wurde in Großbritannien der "Golden Retriever Club" gegründet und der erste Standard für die Rasse formuliert. Der Kennel Club trennte die Rasse von den andern Retrievern, klassifizierte sie unter "Retriever yellow or golden" und er richtete ein Zuchtbuch für die Rasse ein. Nachdem 1920 das "yellow" gestrichen worden ist, existiert der noch heute so bezeichnete Golden Retriever.

 

In der Folge vieler Zuchtschauen und Field Trials wurde der Rassestandard im Laufe der Jahrzehnte durch den Kennel Club festgelegt. Nach einer kleinen Änderung im Jahre 1936 ("alle Schattierungen von gold bis creme, aber weder rot noch braun (mahagoni)" blieb der Standard unverändert, bis 1986 eine Überarbeitung vorgenommen worden ist, die die Fédération Cynologique Internationale (FCI) als bindend vorgeschrieben hat. Dabei wurden erstmals erwünschte Wesensmerkmale beschrieben.